Der Kaiser-Wilhelm-Platz in Schöneberg soll künftig Richard-von-Weizsäcker-Platz heißen. Das hat die Bezirksverordnetenversammlung mit den Stimmen von CDU, Grünen und FDP beschlossen.
Damit ehrt der Bezirk einen großen Berliner. Richard von Weizsäcker war Regierender Bürgermeister und vor allem deutscher Bundespräsident - von 1984 bis 1994. Er war auch der erste Bundespräsident des wiedervereinigten Deutschlands.
Im besonderer Erinnerung bleibt seine Rede zum 40. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs. Er sprach damals vom 8. Mai 1945 als Tag der Befreiung von den Nazis. Das Kriegsende wurde bis dahin vor allem als Niederlage betrachtet. Die Rede brachte ihm - heute unvorstellbar - viel Kritik ein. Aber er leitete ein wichtigen Paradigmenwechsel im Gedenken an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft ein.
Richard von Weizsäcker starb 2015 mit 94 Jahren. Ich bin froh, dass er nun geehrt wird. Das ist mehr als angemessen.
Die SPD Fraktion Tempelhof-Schöneberg hat die Umbennung übrigens abgelehnt. Aber das muss man nicht verstehen.
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